Die Wertelandschaft in Deutschland ist vielfältiger als die Sorge vor einer Polarisierung der Gesellschaft vermuten lässt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bertelsmann Stiftung, die zugleich deutlich macht: Trotz unterschiedlicher Werteinstellungen teilen die Menschen elementare Überzeugungen – und sie wollen, dass drängende gesellschaftliche Herausforderungen angegangen werden. So glauben fast drei Viertel der Befragten, dass wir tiefgreifende Veränderungen brauchen, um den rasant fortschreitenden Klimawandel zu bewältigen. Zugleich ist mehr als die Hälfte der Ansicht, dass es (zu) ungerecht in der Welt zugeht. Genauer differenzieren lassen sich diese Einstellungen, wenn auf verschiedene Wertemilieus geschaut wird. Sie dienen – empirisch fundiert – zur Beschreibung der gesellschaftlichen Wertepluralität und geben die unterschiedlichen Werthaltungen, die in unserer Gesellschaft vertreten werden, verdichtet wieder. Ebenfalls zur Differenzierung beitragen können soziale Faktoren, wie etwa das Einkommen und der Bildungsstand. Wie sich all das auf Einstellungen zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen auswirkt und in welcher Weise sich Menschen mit materialistischen Einstellungen von allen anderen unterscheiden, lässt sich im Detail in der im August 2021 erschienenen Studie der Bertelsmann Stiftung nachlesen. Ich habe sie mit viel Freude als Redakteurin und Lektorin begleitet.
BERTELSMANN STIFTUNG (HRSG.)
DR. YASEMIN EL-MENOUAR, DR. KAI UNZICKER
Klimawandel, Vielfalt, Gerechtigkeit. Wie Werthaltungen unsere Einstellungen zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen bestimmen
Politischer Streit hin oder her: Kümmert euch um die wirklich wichtigen Fragen – ein Gastbeitrag der Studienautor:innen für das RND.