Wo Populisten Zuspruch finden

Was sind das für Menschen, die Sympathie für (rechts-)populistische Positionen zeigen? Dieser Frage widmet sich eine Studie der Bertelsmann Stiftung, die ich redaktionell betreuen durfte. Zahlreiche, vorwiegend politikwissenschaftliche Untersuchungen haben sich der Thematik bereits angenommen und zum Beispiel herausgefunden, dass sozioökonomische Faktoren wie ein niedriges Haushaltseinkommen und Bildungsniveau hierbei eine Rolle spielen. Auch ist die Neigung zu (rechts-)populistischen Positionen in Ostdeutschland und in ländlichen Regionen verbreiteter. Allerdings reichen diese Erkenntnisse nicht aus, um das Phänomen des gegenwärtig aufstrebenden Populismus zu erklären und sie sind auch nicht immer passgenau. Der aktuelle Regionalsurvey der Bertelsmann Stiftung, eine repräsentative Befragung, die der Studie „Vom Unbehagen an der Vielfalt“ zugrunde liegt, geht deswegen anders vor: Gefragt wurde hier nach den Haltungen zu gesellschaftlicher Vielfalt, weil antipluralistische Einstellungen neben anderen Merkmalen kennzeichnend für den (Rechts-)Populismus sind. Der Survey erlaubt einen differenzierten Blick auf das Segment der Bürgerinnen und Bürgern, die sich mehr als andere mit der wachsenden kulturellen und religiösen Diversität in unserer Gesellschaft schwertun. Dabei stellte sich heraus: Das Spektrum der „Antipluralisten“ ist ziemlich disparat. Hier finden sich nicht nur solche, die sich als sozial abgehängt erleben, sondern auch Etablierte, die ein konservatives Weltbild vertreten und glauben, etwas zu verlieren zu haben. Fazit: Ein genauer Blick und differenzierte Strategien sind erforderlich, um der aktuellen populistischen Herausforderung glaubwürdig etwas entgegenzusetzen und für Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt zu werben.

Die Studie „Unbehagen an der Vielfalt“ zum Download hier.